Bern erhört seine Höfe – Berns Hinterhöfe werden wach geküsst

1. Berner HOFgesang 26. Mai – 10. Juni 2009 (PDF)

vielfältig – bewegend – denkwürdig –
bewusstseins e  r  w  e  i  t  e  r  n  d

Unerhörte Klänge in den ungedeckten und unentdeckten Konzerträumen, lösen in der Stadt Bern ein ungekanntes Hofgefühl aus. Zwei Dutzend Chöre und Schulklassen lassen die unterschiedlichsten Höfe erklingen. Warum machen die Sänger/innen der Stadt den Hof?

Höfe

Innen- und Hinterhöfe nehmen rund ein Viertel des Stadtraums ein. Gerade in den zentrumsnahen Quartieren sind seit den 50er Jahren die meisten unter ihnen nach und nach in Parkplätze umfunktioniert worden. Mit dem Funktionswandel dieser - oft bescheidenen - Freiräume fehlt der zunehmend multikulturell zusammengesetzten Anwohnerschaft der gute Boden für direkte persönliche Kontakte im vertrauten Umfeld. An diesem Mangel kann Integration scheitern. Wer sich nicht kennt, bringt weniger Verständnis für einander auf, dies kann zu Konflikten führen, anstatt zu guter Nachbarschaft. Erstaunlicherweise waren Qualitäts- und Funktionswandel dieser halböffentlichen Aussenräume bisher kaum ein öffentliches Thema. In dieser Situation möchte der HOFgesang einen Denkanstoss geben, einen Impuls zur Aufwertung der Höfe. Eigentümer- und Anwohnerschaft werden ermuntert gemeinsam Wege zu suchen, wie diese wertvollen Räume vermehrt als Orte der Begegnung gestaltet und genutzt werden könnten.

Der Hofgesangsverein möchte einen Beitrag zur Quartierentwicklung leisten, als Vermittler zwischen den Kulturen und als Kulturvermittler.

Chorgesang

HOFgesang geht dabei einen ebenso neuen wie naheliegenden Weg: Chorgesang wird der breiten Bevölkerung, insbesondere auch der nicht konzertgewohnten, buchstäblich nahe gebracht – unter die Schlafzimmerfenster und Balkone, in den eigenen Hof, wo auch ein Austausch mit den Sänger/innen zwanglos möglich ist. Gerade Kinder und Jugendliche, die in nicht optimalen Wohnverhältnissen leben, sollen wirklich live erleben, dass es für sie eine Gesangskultur diesseits der Mattscheibe gibt, dass Singen befreit und singen vereint. Chorgesang ist die vergnüglichste Art, gemeinsam Grenzen zu überschreiten.

Die Chöre selber können darüber hinaus als Modelle für gelebte Nachbarschaft stehen.

HOFgesang wirbt für eine artgerechte Haltung der Stadtmenschen – denn diese haben ein vitales Bedürfnis nach Höfen zum Entdecken, Lauschen, Sich-berauschen, Lachen, Streiten und Ruhen, zum Leben eben.

Eröffnungskonzert

Im Einklang mit dem Europäischen Nachbarschaftstag (letzter Dienstag im Mai) 26. Mai, 19 Uhr im Hof Eingang Wyttenbachstrasse 22a


HOFgesang
Badenerstr. 18
8004 Zürich

+41 43 317 1968
079 224 55 23

www.hofgesang.ch
der Wegweiser zum mobilen Chorgesang –
das Fenster auf die freundlichen und die freudlosen Höfe


15. April 2009